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Eduard Steiner: russische Landschaft (Vorarbeit / Studie zu dem Werk „Urweltlandschaft in Rußland“, welches 1942 bei der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in München gezeigt wurde).
Kreide & Farbkreiden auf Ingrespapier (Marke: „Hahnemühle“)
Monogrammiert, datiert & lokalisiert unten links „E St 1941 Rußland“
45,3 x 60,2 cm
Zustand: die Blattränder sind (vom Künstler) etwas ungenau zugeschnitten; Ecken ganz leicht bestoßen; an wenigen Stellen sehr leicht fleckig; leichte Druckstellen im Blatt
Beschreibung:
Eduard Steiner zeigt in dieser Zeichnung aus dem Jahr 1941 einen weiten, ungeschönten Blick in eine russische Landschaft. Ganz deutlich zeigen sich hier Ähnlichkeiten zu den beiden Werken des Künstlers, welche 1942 bei der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ präsentiert wurden. Zum einen war dies „Bauernhäuser im mittleren Abschnitt der Ostfront“ und zum anderen „Urweltlandschaft in Rußland“. Besonders die Verbindung zur „Urweltlandschaft“ legt sich nahe, da auch hier die Weite einer an sich trostlosen Landschaft zu Kriegszeiten dargestellt ist.
Vor diesem Hintergrund wird es sich bei der vorliegenden Zeichnung des Jahres 1941 sicherlich um eine Vorarbeit bzw. Studie zu den bei der GDK-1942 gezeigten Bildern handeln.
Biografie Eduard Steiner (06.09.1907 München – 10.12.1993 Grafrath):
Eduard Steiner war überaus vielseitig tätig – als Maler, Zeichner, (Gebrauchs-)Grafiker, Bildhauer, Bühnenbildner und Kartograph. Er war Sohn des Ingenieurs Johann Wolfgang Karl Steiner. Ab 1924 studierte er an der Kunstgewerbeschule München (u.a. bei Emil Preetorius und Leo Pasetti). Zu dieser Zeit arbeitete er bereits als Bühnenmaler für das Nationaltheater München. Ab 1927 war er selbstständig tätig als technischer Zeichner, Grafiker und Kunstmaler. Zu seinen damaligen Auftraggebern zählten sowohl Unternehmen wie auch private Personen und Sammler. In den frühen 1940er Jahren lebte Steiner im Generalgouvernement Krakau und arbeitete dort u.a. als Grafiker. Am 13.07.1943 wurde sein Münchner Atelier durch einen Bombenangriff zerstört und ein Großteil seines damaligen Schaffens ging verloren. 1947 kam er wegen anhaltender Nierenbeschwerden nach München ins biologische Krankenhaus Höllriegelskreuth. In dem Krankenhaus machte er die prägende Bekanntschaft mit Rudolf Hauschka, Max Kaphahn und Maja Mewes, den Begründern der anthroposophisch ausgerichteten „WALA Heilmittel GmbH“ und Eduard Steiner blieb der „WALA“ bzw. der „Dr. Hauschka Naturkosmetik“ fortan eng verbunden. 1953 Heirat mit Beate Pannen, Tochter des Verlegers Wilhelm Pannen und dessen Frau, der Malerin und Illustratorin Clara. Ab etwa den späten 1950er Jahren konzentrierte er sich vor allem auf kartographische Arbeiten, gründete in diesem Kontext die „Steiner Verlag GmbH“ und erstellte insbesondere Kurwegkarten nach einem eigenen System für u.a. Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz, Bad Wiessee und Bad Reichenhall
Eduard Steiner malte vor allem Landschaften, Stillleben und Personen, die in Teilen auch – gerade bei dem Kolorit – Einflüsse der Anthroposophie erkennen lassen. In den 1950er Jahrenfinden sich zudem abstrakte Werke in Steiners Schaffen.
Ausstellungen
1939-41 „Münchner Kunstausstellung“, Maximilianeum, München
1942 „Große deutsche Kunstausstellung“, Haus der deutschen Kunst, München (es wurden zwei seiner Rußland-Werke gezeigt)
1944 „Deutsche Künstler und die SS“, Breslau & Salzburg (das Gemälde „Kameradschaft“ wird gezeigt)
1958 Schaetzlerpalais, Augsburg (es wurden etwa 200 Werke der Jahre 1936-58 gezeigt)
1981 WALA-Gebäude, Bad Boll