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Beide Gefechtsspangen sind an einem Originalband der China Denkmünze befestigt und aus vergoldeter Bronze gefertigt, wobei jeweils zwei flache Drahtstifte an der Rückseite angebracht sind.
Zu den militärhistorischen Hintergründen:
A) Die Verteidigung und Befreiung von TIENTSIN (Gert Efler im OMM 43, August 1991, ISSN 0722-7930, gekürzt)
Am 10.06.1900 war Admiral Seymour mit über 2.100 Soldaten zum Entsatz der ausländischen Botschaften in Peking aufgebrochen. Tientsin, 41 km Straße bzw. 16 km Eisenbahnlinie von Taku entfernt, sollte sein Hauptstützpunkt sein. Von Tientsin bis Peking waren es noch 120 km Bahnlinie. Als Admiral Seymour die Stadt verließ, war die Stadt durch ein internationales Truppenkontingent geschützt. Am 16.06.1900 wird die Stadt Tientsin von aufständischen Boxern und regulären chinesischen Truppen eingeschlossen. Die internationale Schutztruppe verteidigte zunächst den europäischen Teil der Stadt. Ihre Stärke betrug anfangs nur 870 Soldaten. Nachdem am 17.06.1900 die Taku-Forts erstürmt waren, wurde am 19.06.1900 eine deutsche Entsatztruppe für Tientsin in einer Stärke von 256 Soldaten zusammengestellt. An der Eisenbahnendstation Tengku vereinigte sich das deutsche Kontingent mit dem russischen unter General Stössel.
Der gemeinsame Vormarsch Richtung Tientsin begann am 22.06.1900. Gesamtstärke: ca. 2.000 Mann, die am Abend durch 500 Engländer und Amerikaner verstärkt wurden. Nach heftigen Kämpfen bei der Umgehung des chinesischen Arsenals, welches vor der Stadt Tientsin lag, näherte sich das Kontingent internationaler Truppen unter dem Kommando des russischen Generals Stössel gegen 3 Uhr nachmittags der Stadt. Franzosen und Italiener waren noch dazugestoßen. Die Chinesen, die den europäischen Stadtteil belagert hatten, flohen in die zweite, weitaus größere Stadthälfte, die Chinesenstadt. Sie waren zwischen zwei Feuer geraten. Um 18 Uhr war der europäische Stadtteil von Tientsin befreit. Am 22.6.1900 wird in Tientsin ein 2.000 Mann starkes Entsatz Korps unter russischem Oberbefehl unter Beteiligung einer Kompanie des III. Seebataillons und amerikanischer Truppen zusammengestellt. Es marschiert in Richtung des Arsenals von Hsiku, wo es Admiral Seymours Expedition befreit. Die vereinigten Truppen ziehen sich auf den europäischen Stadtteil von Tientsin zurück. Neue Truppen der Amerikaner (1.200), der Franzosen (1.400) und eine englische Feldbatterie treffen am 6. 7.1900 in Tientsin ein. Aber die Chinesen halten weiterhin das Westarsenal, die Tartarenstadt und die Nordstadt besetzt. Weitere starke russische Truppen unter General Alexejew treffen ein. Am 13.7.1900 erfolgt der Angriff auf die Chinesenstadt von Tientsin. Die Deutschen unter Kapitänleutnant Weniger (S.M.S. „Gefion") mit den Kompanien Wedding (S.M.S. „Gefion" und Irene") und Kopp (S.M.S. „Kaiserin Augusta") kämpften an der Spitze von 14 Kompanien und drei Artilleriebatterien der Alliierten, aber vergeblich. Am Abend erfolgte aus taktischen Gründen ein teilweiser Rückzug. Auch der parallele Angriff von 2.500 Alliierten über das Westarsenal war liegengeblieben. Gesamtverlust: 775 Mann. Der Fehlschlag hat jedoch eine anspornende Wirkung. Am 14.7.1900 wird erneut angegriffen. Die Tartarenstadt wird erobert und am 15.7.1900 die Nordoststadt. Am 18.7.1900 ist Tientsin endgültig frei. Insgesamt 16.000 Mann alliierte Truppe hatten es endlich geschafft.
Die Gefechtsspange „Tientsin" wurde vergeben an:
- alle deutschen Teilnehmer der Seymour-Expedition, die nach dem Entsatz des Arsenals Hsiku die Stadt Tientsin erreicht hatten und zu ihrer Verteidigung eingesetzt wurden (444 Soldaten)
- das deutsche Tientsin-Besatzungs-Detachement unter Kapitänleutnant Kühne (189 Soldaten)
- die Kompanie von S.M.S. „Gefion" unter Kapltn. Wedding (ca. 85 Soldaten)
- die zwei Kompanien mit Angehörigen des III. Seebataillons unter ihrem Kommandeur Major Christ (248 Soldaten)
insgesamt: ca. 970 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten.
Die Verteidigung und Befreiung von TIENTSIN (Gert Efler im OMM 43, August 1991, ISSN 0722-7930)
Am 10.06.1900 war Admiral Seymour mit über 2.100 Soldaten zum Entsatz der ausländischen Botschaften in Peking aufgebrochen. Tientsin, 41 km Straße bzw. 16 km Eisenbahnlinie von Taku entfernt, sollte sein Hauptstützpunkt sein. Von Tientsin bis Peking waren es noch 120 km Bahnlinie. Als Admiral Seymour die Stadt verließ, war die Stadt durch ein internationales Truppenkontingent geschützt. Am 16.06.1900 wird die Stadt Tientsin von aufständischen Boxern und regulären chinesischen Truppen eingeschlossen. Die internationale Schutztruppe verteidigte zunächst den europäischen Teil der Stadt. Ihre Stärke betrug anfangs nur 870 Soldaten. Nachdem am 17.06.1900 die Taku-Forts erstürmt waren, wurde am 19.06.1900 eine deutsche Entsatztruppe für Tientsin in einer Stärke von 256 Soldaten zusammengestellt. An der Eisenbahnendstation Tengku vereinigte sich das deutsche Kontingent mit dem russischen unter General Stössel.
Der gemeinsame Vormarsch Richtung Tientsin begann am 22.06.1900. Gesamtstärke: ca. 2.000 Mann, die am Abend durch 500 Engländer und Amerikaner verstärkt wurden. Nach heftigen Kämpfen bei der Umgehung des chinesischen Arsenals, welches vor der Stadt Tientsin lag, näherte sich das Kontingent internationaler Truppen unter dem Kommando des russischen Generals Stössel gegen 3 Uhr nachmittags der Stadt. Franzosen und Italiener waren noch dazugestoßen. Die Chinesen, die den europäischen Stadtteil belagert hatten, flohen in die zweite, weitaus größere Stadthälfte, die Chinesenstadt. Sie waren zwischen zwei Feuer geraten. Um 18 Uhr war der europäische Stadtteil von Tientsin befreit. Am 22.6.1900 wird in Tientsin ein 2.000 Mann starkes Entsatz Korps unter russischem Oberbefehl unter Beteiligung einer Kompanie des lll. Seebataillons und amerikanischer Truppen zusammengestellt. Es marschiert in Richtung des Arsenals von Hsiku, wo es Admiral Seymours Expedition befreit. Die vereinigten Truppen ziehen sich auf den europäischen Stadtteil von Tientsin zurück. Neue Truppen der Amerikaner (1.200), der Franzosen (1.400) und eine englische Feldbatterie treffen am 6. 7.1900 in Tientsin ein. Aber die Chinesen halten weiterhin das Westarsenal, die Tartarenstadt und die Nordstadt besetzt. Weitere starke russische Truppen unter General Alexejew treffen ein. Am 13.7.1900 erfolgt der Angriff auf die Chinesenstadt von Tientsin. Die Deutschen unter Kapitänleutnant Weniger (S.M.S. „Gefion") mit den Kompanien Wedding (S.M.S. „Gefion" und Irene") und Kopp (S.M.S. „Kaiserin Augusta") kämpften an der Spitze von 14 Kompanien und drei Artilleriebatterien der Alliierten, aber vergeblich. Am Abend erfolgte aus taktischen Gründen ein teilweiser Rückzug. Auch der parallele Angriff von 2.500 Alliierten über das Westarsenal war liegengeblieben. Gesamtverlust: 775 Mann. Der Fehlschlag hat jedoch eine anspornende Wirkung. Am 14.7.1900 wird erneut angegriffen. Die Tartarenstadt wird erobert und am 15.7.1900 die Nordoststadt. Am 18.7.1900 ist Tientsin endgültig frei. Insgesamt 16.000 Mann alliierte Truppe hatten es endlich geschafft.
Die Gefechtsspange „Tientsin" wurde vergeben an:
- alle deutschen Teilnehmer der Seymour-Expedition, die nach dem Entsatz des Arsenals Hsiku die Stadt Tientsin erreicht hatten und zu ihrer Verteidigung eingesetzt wurden (444 Soldaten)
- das deutsche Tientsin-Besatzungs-Detachement unter Kapitänleutnant Kühne (189 Soldaten)
- die Kompanie von S.M.S. „Gefion" unter Kapltn. Wedding (ca. 85 Soldaten)
- die zwei Kompanien mit Angehörigen des III. Seebataillons unter ihrem Kommandeur Major Christ (248 Soldaten)
insgesamt: ca. 970 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten.
B) Die Kämpfe in der Nähe des Huolu-Passes (Gert Efler im OMM 43, August 1991, ISSN 0722-7930, gekürzt)
Nachdem das erste Friedensprotokoll vom Januar nicht den notwendigen Frieden brachte und die Kämpfe in China weiteringen, schloss das Kaiserreich Russland ein Sonderabkommen mit China über die Abtretung der Mandschurei. Aber die Chinesen, die diesen Teil ihres Reiches militärisch vollständig verloren hatten, unterschrieben das Abkommen nicht. Auch Japan war dagegen. Es blieb aber bei der Besetzung des Gebietes durch die Russen mit einem Grunde für den russisch-japanischen Krieg von 1904/5. Die Streitereien unter den Alliierten nahmen zu und der chinesische Widerstand wuchs. Weitere Strafexpeditionen wurden notwendig. General Liu und seine Truppen in einer Stärke von 15.000 Mann lagen an der Grenze der Provinzen Schansi und Petschili im Südwesten von Paoting-fu. Liu hielt nichts von einer „Demarkationslinie" und das letzte große Gefecht kündigte sich an. Führer: Generalleutnant von Lessel, Brigade 1 waren 4.000 Franzosen unter General Bailloud und Brigade 2 die 2. Ostasiat. Infanterie-Brig. unter General von Kettler, zusätzlich eine Eskadron Reiterei und drei Batterien Artillerie. Nach einem kleinen Geplänkel am Hutoho-Fluß rückten die deutsche Brigade in vier Kolonnen Richtung Chinesische Mauer weiter vor. Die Kolonne des Oberst Hoffmeister schlug am 23.04. ein Regiment General Lius in die Flucht. Am 24.04. warfen die Kolonnen Oberst Ledebur und Major Mühlenfels die Chinesen aus ihren Gebirgsstellungen an der Großen Mauer und verfolgten sie bis in die Provinz Schansi. Die Kolonne von Oberstleutnant von Wallmenich besiegte eine weitere chinesische Truppensammlung und warf sie zurück. General Lius Truppen flohen in völliger Auflösung. Damit war die letzte und auch größte Expedition in China beendet.
Die Gefechtsspange erhielt ihren Namen nach dem Huolu-Paß, der als Treffpunkt mit der französischen Brigade für das weitere Vorgehen festgelegt worden war. Die französische Brigade kam aber um 1 ½ Tage zu spät. Ihr war das Vorgehen von der eigenen Regierung untersagt worden.
Zu den Gefechtshandlungen im Einzelnen:
a) Die Kolonne Hoffmeister glaubte bereits am Mittag des 23. April die Große Mauer erreicht zu haben und entrollte soeben die deutsche Fahne, als sie angegriffen wurde. Die Truppe band den Feind durch ein verzögertes Feuergefecht, brachte ihre Gebirgsartillerie auf einer Passhöhe in Stellung und umging ihn gleichzeitig mit einer Kompanie. Als die Chinesen zwischen zwei Feuer gerieten, gaben sie ihre Stellungen auf und flohen. Von einer Verfolgung wurde abgesehen, nachdem man die Große Mauer erreicht hatte. Die Mauer, die zuvor als solche angesehen worden war, stellte sich als alte Talsperre heraus.
b) Kolonne v. Ledebur: Zunächst folgte die Kolonne dem Flusslauf des Hu-to-ho.
Dieser Uferweg erwies sich - insbesondere für die Geschütze - als äußerst beschwerlich. Ständig waren Wegebauarbeiten notwendig und ausgerechnet diese Kolonne verfügte über keine Pioniere. Während man in Richtung Große Mauer über einen Pass am 24. April weiter vordrang, wurde die Vorausabteilung beschossen. Als die Truppe im Angriff weiter vorging, fand sie verlassene Stellungen, die teilweise durch eine Minenanlage geschützt waren. Drei Kompanien verfolgten kurzzeitig den fliehenden Feind über die Große Mauer hinaus in die Provinz Shansi.
c) Kolonne v. Mühlenfels: Am 23. April wurde am Bergpass von Ku-chang die Truppe im Vormarsch durch wohlgezieltes Gewehrfeuer und Steinlawinen im Vormarsch gestoppt. Bald lag das gesamte Bataillon im Feuerkampf mit dem Feind, ohne gegen die Berghöhen und die dahinterliegende Sonne viel Wirkung zu erzielen. Das Detachement lag fest; die Verluste stiegen. Am nächsten Morgen jedoch wurde festgestellt, dass die Chinesen ihre Stellung aufgegeben hatten. Die Passhöhe wurde kampflos eingenommen. Warum die Chinesen sich zurückgezogen hatten, blieb ein Rätsel, zumal ihre Stellungen weder umgangen noch im Sturm genommen werden konnten.
d) Kolonne von Wallmenich: Am 23.April vom Dorf Ku-Chang aus antretend, wurde die in diesem Bereich fast völlig verfallene Große Mauer noch am Vormittag überschritten. Im dahinter gelegenen Hochgebirge wurde die Kolonne angeschossen und lag bis zum Abend im Feuergefecht. Ein schnelles angriffsweises Vorgehen gegen die Gebirgsstellung des Chinesen versprach keinen Erfolg. Gebirgsartillerie wurde angefordert. Es entwickelt sich ein lebhafter Feuerkampf, in dessen Verlauf die deutschen Truppen teilweise in die Stellungen der Chinesen einbrachen und sie dazu veranlassten, Teile ihrer Stellung aufzugeben. Danach wurde gegen die Passhöhe vorgegangen, hinter der die Hauptstreitkräfte der Chinesen standen – wie sich später herausstellte. Am Abend war die Große Mauer bei Ku-kuan erreicht, der Feind floh. Von einer weiteren Verfolgung der feindlichen Truppen wurde abgesehen, da bereits die Grenze (= Demarkationslinie) überschritten war und die deutschen Truppen in der Provinz Shansi standen.
Die deutsche Brigade hatte eine Gesamtstärke von 117 Offizieren und 3618 Soldaten, die zum Tragen der Gefechtsspange berechtigt waren.